Erbbauzins

Der Erbbauzins ist eine vertraglich festgelegte Zinszahlung, die regelmäßig an den Eigentümer eines bebauten Grundstücks entrichtet werden muss, wenn das Grundstück im Rahmen des Erbbaurechts genutzt wird. Diese Vereinbarung gilt für die gesamte Laufzeit des Erbbaurechts und wird in der Regel als prozentualer Anteil des aktuellen Grundstückswerts berechnet. Die Höhe des Erbbauzinses bewegt sich typischerweise zwischen 3 % und 5 %, kann aber je nach individueller Vereinbarung variieren.

Im Folgenden möchte ich Ihnen anhand eines Beispiels verdeutlichen, wie der Erbbauzins funktioniert:

Angenommen, Herr Müller möchte ein Haus in Neu-Ulm errichten, hat jedoch nicht das Kapital, um das Grundstück zu kaufen. Stattdessen entscheidet er sich für das Erbbaurecht und schließt mit dem Grundstückseigentümer einen entsprechenden Vertrag ab. Der aktuelle Wert des Grundstücks, auf dem das Haus errichtet werden soll, beträgt 300.000 Euro.

Gemäß der getroffenen Vereinbarung beträgt der jährliche Erbbauzins 4 % des Grundstückswerts. Herr Müller müsste also jährlich 4 % von 300.000 Euro, also 12.000 Euro, an den Grundstückseigentümer zahlen.

Der Vorteil für Herrn Müller besteht darin, dass er das Grundstück nutzen und sein Haus darauf bauen kann, ohne das volle Eigentum daran erwerben zu müssen. Dies ermöglicht ihm, seine Investitionen in das eigentliche Bauvorhaben zu konzentrieren, während er gleichzeitig vom Erbbaurecht profitiert.

für den Grundstückseigentümer stellt der Erbbauzins eine regelmäßige Einnahmequelle dar, die ihm über die Laufzeit des Erbbaurechts eine finanzielle Rendite verschafft.

Es ist wichtig, dass die genauen Bedingungen des Erbbaurechts und die Höhe des Erbbauzinses im Vertrag klar festgelegt werden, um mögliche Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden. Daher ist es ratsam, sich vor Abschluss eines Erbbaurechtsvertrags von einem kompetenten Immobilienexperten beraten zu lassen, um alle rechtlichen und finanziellen Aspekte zu klären.